Mittwoch, September 21, 2005

Antworten?

Warum traue ich manchen Menschen auf ganz bestimmten Gebieten mehr zu als anderen, obwohl man sie nur auf wenigen Gebieten kennt?
Sind das auch wieder nur implizite Persönlichkeitstheorien?
Wieso werde ich meine Vorurteile bezüglich mancher Menschen so schwer los?
Warum werde ich so häufig grundlos aggressiv?
Warum lasse ich Aggressionen an Unschuldigen aus?
Warum sehe ich aber nicht ein, dass die Unschuldigen unschuldig sind?
Was bedeutet es für mich, häufig eher lageorientiert zu sein?

Mir scheint, ich bin eine wandelnde psychologische Theorie.

Sonntag, September 18, 2005

Eric Fish - Deine Tage

Mein Freund, da sitzen wir nun wieder
Auf altem Gestühl uns die Ärsche breit,
Der Schalk in Deinen Augen versiegt
Und das Grau um die Stirn macht sich breit
Im Strom der Pflichten treibst Du voran
Er nimmt Dir die Zeit, die Du doch nehmen kannst
Aktien checken, Konten decken, an Plänen feilen, jedenfalls beeilen!

Schwarz oder rot, Kopf oder Zahl,
Ja oder Nein: Du hast die Wahl!
Liegenbleiben oder loseilen
Den Wettlauf mit der Zeit verlierst Du Mal um Mal!

Hey, hey, das Spiel beginnt,
Es ist das Spiel das keiner gewinnt
Hey, hey, Du hast die Wahl,
Leb Deine Tage in Glück oder Qual,
Doch Deine Tage sind gezählt.

Mein Freund, lass mich Dein Spiegel sein
Dir der Du einsam bist und allein
Im Haifischbecken die alten Regeln vergisst,
Jeden Tag zu nehmen wie er eben ist
Es kann ja auch der Letzte sein,
Dein Morgen vielleicht kein Gestern sein.
Dann hast Du auf allen Festen getanzt
Aber noch keinen Baum gepflanzt

Gevatter Tod ist nicht dein Feind
Denk nur daran was du gemeint
Wir wollten lieben
Uns nicht verbiegen
Nach Island trampen
Auf der Venus campen

Hey, hey...

Nun haben wir beide ins Feuer geschaut,
Haben die Wolkenschlösser abgebaut,
Haben die alten Weiber geliebt
Und gefühlt, dass es uns noch gibt!

Hey, hey, Du hast doch die Wahl,
Leb Deine Tage in Glück oder Qual,
Hey, hey, das Spiel beginnt,
Es ist das Spiel das keiner gewinnt
denn Deine Tage sind gezählt.

Wahlspaziergang

Vor eineinhalb Stunden habe ich mich aufgemacht. Auf kürzestem Wege ging ich zu unserem Wahllokal, das sich in meiner alten Grundschule befindet - mitten durchs Dorf; durch unsere Straße, die eine Sackgasse ist; dann über den schmalen Fußweg, der unsere Straße mit der nächsten verbindet; dann hinunter zum Damm, den Damm entlang, und zu guter letzt mitten über den Pausenhof der Schule.
Schon der Pausenhof kam mir merkwürdig fremd vor. Es gibt dort nun Basketballkörbe. Eine Tischtennisplatte. Und auf dem ganzen Hof sind Straßen aufgemalt, die wohl für die Fahrradprüfung gedacht sind.
Als ich dort noch zur Schule ging, gab es nichts von alledem.

Nachdem ich meine Wahl getroffen hatte - voller Zweifel, aber was soll schon richtig sein in einer Zeit, wo beinahe jede Alternative gleich schlecht ist? - , beschloss ich, noch etwas draußen zu bleiben.
Quer über den Schulhof ging ich, dann die Treppen hinab, über die Straße, und geradewegs auf den Damm hinauf und dann diesen entlang.

Wie oft bin ich diesen Weg früher gegangen! Ich kannte diesen Ort einst wie meine Westentasche. Das alles scheint nun so lange zurückzuliegen...bin ich schon so alt?
Ich sah mich flüchtig ein wenig um; die Wiese unterhalb des Damms kam mir fürchterlich fremd vor, die Hügel weiter hinten, auf der anderen Seite des Flusses...

Als ich an der Durchfahrt zur Mühle angekommen war, ging ich auf der vom Dorf abgewandten Seite hinunter. Ich stellte fest, dass Turnschuhe nach wie vor guten Halt bieten auf einer im 45-Grad-Winkel geneigten Betonfläche.
Ich beschloss, zum Wehr hinüberzulaufen, nur bis dahin, und dann wieder zurück. Dazu muss man einen schmalen geteerten Fußweg benutzen, der mitten durch die Wiese dorthin führt. Ich wurde von einem Pärchen auf einem Mofa überholt. Ich hasse dieses Geräusch...nichts hätte mich in diesem Moment mehr stören können als dieses Mofa.
Es schien ewig zu dauern bis der Lärm endlich aufhörte. Ich schaute mir die Wiese zu meiner Linken an, in Richtung des Alten Sportplatzes. Das saftig grüne Gras lag in der vollen Sonne. Eine Zeit lang überlegte ich, mich zum Lernen dort hin zurückzuziehen, weit weg von allem Lärm und doch so nah am Dorf.

Als ich an der Brücke über den Fluss angekommen war, bemerkte ich, dass auf der jenseitigen, der Thonberger Seite ein neuer Flussarm um das Wehr herumführte. Wer weiß, vielleicht wurde er angelegt um Fischen zu ermöglichen, flussaufwärts zu schwimmen. Wie lange war ich nicht mehr dort gewesen? Der komplette Bachlauf schien, als wäre er schon immer dort gewesen, mit üppigen, langen Grasbüscheln überhangen, tief in den Boden eingegraben, sich um große Steine herumwindend...doch ich schloss darauf, dass er künstlich angelegt worden sein musste, da die Form des Baches nicht ganz natürlich wirkte, mit ihren aneinandergereihten Cs in immer gleicher Größe.

Ich beschloss, an diesem neuen Flussarm entlangzugehen, um eine der Kultstätten meiner Jugend aufzusuchen. Quer über die Wiese ging ich, immer am Fluss entlang. An einer Furt von der Thonberger Seite zur Mühle hinüber hielt ich inne und ließ das Rauschen des Flusses meine Gedanken überdecken und fortspülen.
Dann ging ich weiter und kam an diesen heiligen Ort, wo ein schmaler, von dicken Wurzeln übersäter Pfad zwischen dem Fluss und meterhohen Felsen hindurchführt. Ich habe schon fast vergessen, wo der Pfad letztlich hinführt; ich habe vergessen, mit wem ich dort zuletzt war; ich habe alles vergessen...

Immer wenn ich dich besuch, fühl ich mich grenzenlos.
Alles andere ist von hier aus so weit weg...
Ich mag die Ruhe hier zwischen all den Bäumen,
als ob es den Frieden auf Erden wirklich gibt...


An einer Stelle, an der der Weg noch schmaler zu werden schien, machte ich kehrt und ging langsam wieder zur Brücke zurück.
Auf der Brücke sah ich diese rot-schwarze Libelle, die vor mir her schwirrte, als ob sie sagen wollte: Hey, irgendwann wirst auch du fliegen können.
Dann war sie weg.

Ich ging die Treppen herunter und befand mich wieder auf der Neuseser Seite. Ich drehte mich um, sah an der Seite der Brücke Graffitis. Das übliche Hakenkreuz war noch zu erkennen, wohl schon Jahre alt, und darübergesprüht ein umgedrehtes Pentagramm, und der Satz "Rest in Metal". Willkommen zuhause, dachte ich mir.

Ich ging wieder den Asphaltweg entlang der über die Wiese führt. Oft schien es mir als ob ich ein Fahrrad im Leerlauf hören würde, doch es waren nur die Grillen irgendwo im Gras. Man traut der Stille nicht, wenn man sie nicht gewohnt ist.

Als ich an der Grenze zum Dorf angekommen war, am Damm, sah ich dann doch ein Fahrrad. Reingelegt. Ein Junge fuhr mit ihm auf dem Damm umher und versuchte sich an seltsamen Kunststücken.

Dann durchschritt ich den Einschnitt im Damm, wo bei Hochwasser dicke Holzbalken eingefügt werden um das Dorf zu schützen. Schon umgab mich das Gewirr aus mehr Fahrrädern, Kindergeschrei vom nahen Spielplatz, Autos, das übliche halt, der ganz normale tägliche Wahnsinn.

Muss denn alles Schöne immer ein Traum sein?


Durchs Dorf hindurch, durch unseren Garten zurück zum Haus, unseren Garten, in dem dank der häufigen Regenfälle dieses Jahr kaum ein vertrockneter Grashalm zu sehen ist, wie es sonst meistens der Fall ist.
Ich öffnete die Tür, ein plötzlich ungewohnt lautes Geräusch. Und befand mich hier, wieder da wo alles einmal begann.

Dieser Spaziergang hat für einige Zeit endlich einmal wieder alle meine Gedanken ausgelöscht. Und mich zurückgelassen in einer seltsam melancholischen Stimmung.

Die Fähigkeit, meine Gedanken zu töten, meine Gedanken, die mich so häufig beinahe wahnsinnig machen, haben außer Erlebnissen wie diesem wohl nur sex, drugs und rock'n'roll...mit dem Zusatz dass sex und drugs meist schwer verfügbar sind. Und mit dem Zusatz dass die Musik manchmal nicht ausreicht, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Ganz besonders dann, wenn man eigentlich gar keine Zeit hat, sie richtig auf sich wirken zu lassen.

Ich will hier raus, ich will schweigend und frei an Flüssen entlangwandern, schweigend, doch nicht unbedingt allein.

Freitag, September 16, 2005

Am Sonntag ist Bundestagswahl

http://online.baces.uni-bamberg.de/uc/netzwahl/
Eine Umfrage zu Bundestagswahl, Wahlverhalten und Internet. Mitmachen! Auch für Nicht-Studenten.

Ja und wählen sollt ihr natürlich auch schön brav alle!

Donnerstag, September 15, 2005

Comment-Spam

Nun hat dieses Phänomen auch mein trautes Blog-Heim erfasst. Auf den letzten Post gabs einen Comment - ohne ersichtlichen Hintergrund, aber mit "interessanten" Links darin.
Ich könnte ihn sicherlich löschen.
Will ich das?
Ach, mir doch egal.
Liebe Grüße aus Franken an die Welt

Dienstag, September 13, 2005

Your temperament is IDEALIST...

Idealists, as a temperament, are passionately concerned with personal growth and development. Idealists strive to discover who they are and how they can become their best possible self -- always this quest for self-knowledge and self-improvement drives their imagination. And they want to help others make the journey. Idealists are naturally drawn to working with people, and whether in education or counseling, in social services or personnel work, in journalism or the ministry, they are gifted at helping others find their way in life, often inspiring them to grow as individuals and to fulfill their potentials.

Idealists are sure that friendly cooperation is the best way for people to achieve their goals. Conflict and confrontation upset them because they seem to put up angry barriers between people. Idealists dream of creating harmonious, even caring personal relations, and they have a unique talent for helping people get along with each other and work together for the good of all. Such interpersonal harmony might be a romantic ideal, but then Idealists are incurable romantics who prefer to focus on what might be, rather than what is. The real, practical world is only a starting place for Idealists; they believe that life is filled with possibilities waiting to be realized, rich with meanings calling out to be understood. This idea of a mystical or spiritual dimension to life, the "not visible" or the "not yet" that can only be known through intuition or by a leap of faith, is far more important to Idealists than the world of material things.

Highly ethical in their actions, Idealists hold themselves to a strict standard of personal integrity. They must be true to themselves and to others, and they can be quite hard on themselves when they are dishonest, or when they are false or insincere. More often, however, Idealists are the very soul of kindness. Particularly in their personal relationships, Idealists are without question filled with love and good will. They believe in giving of themselves to help others; they cherish a few warm, sensitive friendships; they strive for a special rapport with their children; and in marriage they wish to find a "soulmate," someone with whom they can bond emotionally and spiritually, sharing their deepest feelings and their complex inner worlds.

Idealists are rare, making up between 20 and 25 percent of the population. But their ability to inspire people with their enthusiasm and their idealism has given them influence far beyond their numbers.



Healer Idealists are abstract in thought and speech, cooperative in striving for their ends, and informative and introverted in their interpersonal relations. Healer present a seemingly tranquil, and noticiably pleasant face to the world, and though to all appearances they might seem reserved, and even shy, on the inside they are anything but reserved, having a capacity for caring not always found in other types. They care deeply-indeed, passionately-about a few special persons or a favorite cause, and their fervent aim is to bring peace and integrity to their loved ones and the world.

Healers have a profound sense of idealism derived from a strong personal morality, and they conceive of the world as an ethical, honorable place. Indeed, to understand Healers, we must understand their idealism as almost boundless and selfless, inspiring them to make extraordinary sacrifices for someone or something they believe in. The Healer is the Prince or Princess of fairytale, the King's Champion or Defender of the Faith, like Sir Galahad or Joan of Arc. Healers are found in only 1 percent of the general population, although, at times, their idealism leaves them feeling even more isolated from the rest of humanity.

Healers seek unity in their lives, unity of body and mind, emotions and intellect, perhaps because they are likely to have a sense of inner division threaded through their lives, which comes from their often unhappy childhood. Healers live a fantasy-filled childhood, which, unfortunately, is discouraged or even punished by many parents. In a practical-minded family, required by their parents to be sociable and industrious in concrete ways, and also given down-to-earth siblings who conform to these parental expectations, Healers come to see themselves as ugly ducklings. Other types usually shrug off parental expectations that do not fit them, but not the Healers. Wishing to please their parents and siblings, but not knowing quite how to do it, they try to hide their differences, believing they are bad to be so fanciful, so unlike their more solid brothers and sisters. They wonder, some of them for the rest of their lives, whether they are OK. They are quite OK, just different from the rest of their family-swans reared in a family of ducks. Even so, to realize and really believe this is not easy for them. Deeply committed to the positive and the good, yet taught to believe there is evil in them, Healers can come to develop a certain fascination with the problem of good and evil, sacred and profane. Healers are drawn toward purity, but can become engrossed with the profane, continuously on the lookout for the wickedness that lurks within them. Then, when Healers believe thay have yielded to an impure temptation, they may be given to acts of self-sacrifice in atonement. Others seldom detect this inner turmoil, however, for the struggle between good and evil is within the Healer, who does not feel compelled to make the issue public.


Montag, September 12, 2005

Letzte Meldung!

Die Ereignisse überschlagen sich. Nun haben wir schon mindestens drei Leser! Ständig suchen sie unser trautes Heim heim. (Heim heim? Oh je...) Die Server ächzen unter der Belastung - es ist nur eine Frage der Zeit, bis es zu ersten Ausfällen kommen wird, aber damit muss man nun einmal rechnen.

Ansonsten ist die Lage devastat (gibts das Wort überhaupt?) wie immer; nichts geht vorwärts, zurück schon gar nicht, und überhaupt bin ich mit der Gesamtsituation irgendwie unzufrieden. Aber immerhin kann ich wieder richtig gut schlafen, das ist schon ein großer Fortschritt.

Sonntag, September 11, 2005

Revolution!!!

Ein Kommentar! Ein Kommentar! Oh mein Gott!

*theatralisch in Ohnmacht fall*

...

*räusper*

na dann! *g*

Samstag, September 10, 2005

Es regnet

Draußen donnert es. Gerade hat es begonnen auf die Dachfenster zu regnen. Nebenan ist meine Mutter am Staubsaugen. Ich hab gerade nette Bauchschmerzen. Das passt bestens zu meiner derzeitigen Situation.
Irgendwie dreht sich hier alles im Kreis, auch in diesem Blog.
Immerhin hab ich gestern die erste Nacht seit ca. 10 Tagen durchschlafen können.
Ich habe eine großartige Begabung dafür, Scheiße zu schreiben, nicht?
Und wisst ihr was? Das ist mir egal...
Danke für eure Aufmerksamkeit. :)

...gar lustig anzuschaun...

Flugs hebt er den Fuß mit dem viel zu großen Schuh,
schlägt sodann ein Rad, und all die Kinder schaun ihm zu.
Er lächelt immerfort und aufhören kann er nicht,
mit rot-weißer Farb' untrennbar im Gesicht.

Die grüne Pluderhose, rote Haare, bunter Hut,
gehörn zu der Fassade, zu der Mauer die er zieht,
Stein um Stein um sich herum, kein Blick sie je durchdringt.
Wer will schon wissen, ob ein Clown auch nach der Show noch singt?

Wage einen Blick in seine Welt, sobald der Vorhang fällt.
Während der Show ist er der Star, ist er der große Held.
In der Manege des Lebens immer nur die Randfigur,
im eigenen Film die Nebenrolle nur...

Der Clown mit den traurigen Augen!
Der Clown mit den traurigen Augen!

Der Blick in den Spiegel, nichts von dem was wir doch sahen.
Eine einsame Träne zieht durch die Schminke ihre Bahn.
Verwischt das ewige Lächeln, offenbart die Wirklichkeit,
doch ist niemand zugegen der ihm hilft, sie mit ihm teilt.

Der Clown ist das Symbol für viele die ich kenn.
Vorne Maskerade, hinten Schmerz, der endlos quält,
jedoch das einz'ge ist was zählt...

Wage einen Blick in seine Welt, sobald der Vorhang fällt.
Während der Show ist er der Star, der große Held.
In der Manege des Lebens immer nur die Randfigur,
im eigenen Film die Nebenrolle nur...

Der Clown mit den traurigen Augen!
Der Clown mit den traurigen Augen!

Perdition?

Überschwemmt von geilen CDs wurde ich gestern/heute.
  • Da haben wir die überragende Opeth - Ghost Reveries, mit unglaublichen musikalischen Ideen, vertraut wirkend und doch immer wieder neu, eigenständig wirkend und doch an tausend andere Bands erinnernd, mit dem besten Gesang von allen Opeth-Alben bisher.
  • Und da haben wir, am anderen Extrem, Schandmaul - Kunststück. War ich zweimal enttäuscht als ich die Band live sah, finde ich es jetzt um so schöner dass die mich mit einem Live-Akustik-mit-Orchester-Album so überzeugen können. Und meine Mutter kann auch die meisten Songs ertragen, das ist für mich schon fast Belohnung genug. Und dann noch so ein Song wie "Der Clown" - ein unheimlich guter Text, musikalisch gut umgesetzt.
Abgesehen davon sitz ich ziemlich tief in der Tinte; noch vier Tage Lernzeit bis zur nächsten Prüfung - praktisch unmöglich alles zu schaffen. Hätte ich früher anfangen sollen? Hätte ich darauf verzichten sollen, mir den Mittwochabend frei zu nehmen? Oder zumindest am Donnerstag früher die Fliege machen sollen? Nun, jetzt ist es zu spät. Wir werden sehen wie man damit leben kann.

Heute hab ich in einer Frauenzeitschrift gelesen, dass Träume die nächtliche Variante der Intuition sein sollen. Und dass man, so man sich an sie erinnert, sich überlegen soll was einem der Traum sagen will.
Direkt darunter stand, dass vorschnelle Deutungen ein Todfeind der Intuition sind. Kleiner Widerspruch.
Träume...meine sind lediglich wirr und kreisen oft um ein Thema.
Immerhin konnte ich letzte Nacht fast durchschlafen. Vielleicht besteht ja noch Hoffnung.

Donnerstag, September 08, 2005

Nocturnal moonwalking

Mesdames, Messieurs,

der unwahrscheinlichste aller möglichen Fälle ist eingetreten: Wir haben einen Leser! Einen echten eigenen Leser.

Was ihn an diesen unseren Aufzeichnungen interessieren mag, bleibt sein Geheimnis.
Doch zwei Dinge lehrt diese Neuerung, das Hinzutreten eines Lesers, den Autor:
  • Sei vorsichtig mit deinen Wünschen - sie könnten in Erfüllung gehen.
  • Achte zukünftig mehr darauf, was du in der Öffentlichkeit von dir preisgibst.
Ein Leser also, tatsächlich.

Doch um dem geneigten Leser etwas mehr bieten zu können als nur die Feststellung seiner plötzlichen und unerwarteten Anwesenheit, wollen wir noch andere Geschehnisse erörtern.



Meine Damen und Herren,
heute treffen wir eine Entscheidung.

Verlasse das Haus des Wunschdenkens,
ziehe fort ohne zurückzublicken,
nimm Currypaste, wenn du keine Knoblauchzehen hast,
gehe nicht über Los, ziehe keine 4.000 DM ein,
vergiss deine wirren Träume,
schlag sie dir noch heute aus dem Kopf,
lass einige nutzlose Gedanken einfach hinter dir, endlich hinter dir!

Wenns nur so einfach wäre.
Auf meine Träume habe ich keinen Einfluss. Doch ihre Struktur beweist mir, dass ich allmählich wahnsinnig werde.
Dieses sich ständig wiederholende Motiv, die immer gleichen Personen, das jedes Mal wiederkehrende Gefühl, etwas unternehmen zu wollen und sich dennoch nicht zu trauen...was gäbe ich dafür, das endlich abstellen zu können. Wie soll ich mir Dinge aus dem Kopf schlagen, wenn ich fast jede Woche einmal davon träume?

Ich darf froh sein wenn ich momentan überhaupt schlafen kann. Der Stress macht es mir nicht gerade leichter, mich nachts zu entspannen. Sollte das bis Mitte Oktober so weitergehen, könnte sich das auf meine Energiereserven auswirken.
Doch noch bin ich stark, noch bin ich so zäh wie ich es liebe, kann lange Strecken durch die Hitze des wilden Spätsommers laufen ohne an Kraft zu verlieren[,...Ausschnitt zensiert]. Das war nicht immer so. Ich habe heute wesentlich mehr Macht über meinen Körper als noch vor einiger Zeit. (Halt, hatte ich nicht oben noch geschrieben, dass ich mehr darauf achten sollte, was ich hier schreibe? *Zensur vornimmt*)

Ich weiß nicht, vielleicht sollte ich noch froh sein, wenn ich doch wenigstens im Traum das bekomme, was mir in der Realität derzeit niemand geben kann. Und irgendwie hatte eine Person in einem Traum der letzten Nacht doch nicht unrecht, als sie mich zum Handeln ermutigte: Sich bietende Gelegenheiten sollte man unbedingt ergreifen, was hat man schon zu verlieren.

Doch gilt dies auch für die derzeit vorhandene Realität?
Es ist manchmal verdammt schwer, zwischen den Bedingungen von Traum und Realität zu unterscheiden. Was sich im Traum so leicht und ungebunden anfühlt wie ein weiter Sprung auf der Mondoberfläche in Beinahe-Schwerelosigkeit, könnte sich in der Realität fatal auswirken, wenn man die Gravitation der Erde falsch einschätzt und den Sprung daher falsch ansetzt. Sprich: Man könnte gewaltig auf die Fresse fliegen. Aus Schwerelosigkeit wird allzu leicht freier Fall.

Ach wäre doch immer alles so leicht wie im Traume...
Und wäre doch nicht alles so ernüchternd und deprimierend wie aufzuwachen und festzustellen, dass man sich in der selben alten Geschichte befindet und aus eigener Kraft nicht viel an ihr ändern kann. (Man sollte eine Beschwerde an den Autor senden. Doch wo die Adresse finden?)

Tanzt das gottverdammte Brot!

Montag, September 05, 2005

Metablogging

Das ist schon eine seltsame Art der Kommunikation - mit wem kommuniziere ich denn hier? Ich schreibe seitenweise meine Gedanken zusammen, jeder kann sie lesen, doch das ohne dass ich wirklich viel Hoffnung auf Antwort hätte. Und dennoch schreibe ich weiter und weiter.

Sonntag, September 04, 2005

Wo isn 'es Hirn?

Ja wo isses denn? Hier jedenfalls nicht.

Es geht gerade hart auf die erste Prüfung zu. Ich hab schon viel getan dafür, aber irgendwie hab ich gerade nicht das Gefühl, als würde ich mit dem kompletten Stoff durchkommen bis Mittwoch - geschweige denn so, dass ich ihn dann auch wirklich beherrsche.
Nun, da heißt es mal wieder: Mut zur Lücke beweisen. Hoffen, dass der Prüfer nicht so sehr in die Tiefe fragt sondern mehr in die Breite. Immer hübsch nicken und grinsen.

Mein Problem derzeit ist, dass ich versuche, einen Satz zu lesen, aber mindestens fünf Durchläufe brauche, bis ich ihn endlich verstanden habe. Das ist nicht gerade einer zügigen Lerngeschwindigkeit förderlich. Mein Gehirn fängt an sich zu wehren gegen die ewig gleichen Informationen über die Experimente von Asch, Moscovici und Sherif.

Aber ich will die Sozialpsychologie nicht schlecht machen; noch nie hat mir die Vorbereitung auf eine Prüfung persönlich so viel gebracht. Ich weiß jetzt, warum meine Beziehungen bisher alle gescheitert sind; warum ich manchmal meine Gefühle falsch interpretiere; ich weiß sehr viel über mich jetzt. Aber hilft mir das weiter? Nein.

Immerhin weiß ich jetzt, was ich mir gerade wünschen würde: eine schöne lange Massage!
Soviel dazu.
 
Suchmaschinenoptimierung