Donnerstag, September 08, 2005

Nocturnal moonwalking

Mesdames, Messieurs,

der unwahrscheinlichste aller möglichen Fälle ist eingetreten: Wir haben einen Leser! Einen echten eigenen Leser.

Was ihn an diesen unseren Aufzeichnungen interessieren mag, bleibt sein Geheimnis.
Doch zwei Dinge lehrt diese Neuerung, das Hinzutreten eines Lesers, den Autor:
  • Sei vorsichtig mit deinen Wünschen - sie könnten in Erfüllung gehen.
  • Achte zukünftig mehr darauf, was du in der Öffentlichkeit von dir preisgibst.
Ein Leser also, tatsächlich.

Doch um dem geneigten Leser etwas mehr bieten zu können als nur die Feststellung seiner plötzlichen und unerwarteten Anwesenheit, wollen wir noch andere Geschehnisse erörtern.



Meine Damen und Herren,
heute treffen wir eine Entscheidung.

Verlasse das Haus des Wunschdenkens,
ziehe fort ohne zurückzublicken,
nimm Currypaste, wenn du keine Knoblauchzehen hast,
gehe nicht über Los, ziehe keine 4.000 DM ein,
vergiss deine wirren Träume,
schlag sie dir noch heute aus dem Kopf,
lass einige nutzlose Gedanken einfach hinter dir, endlich hinter dir!

Wenns nur so einfach wäre.
Auf meine Träume habe ich keinen Einfluss. Doch ihre Struktur beweist mir, dass ich allmählich wahnsinnig werde.
Dieses sich ständig wiederholende Motiv, die immer gleichen Personen, das jedes Mal wiederkehrende Gefühl, etwas unternehmen zu wollen und sich dennoch nicht zu trauen...was gäbe ich dafür, das endlich abstellen zu können. Wie soll ich mir Dinge aus dem Kopf schlagen, wenn ich fast jede Woche einmal davon träume?

Ich darf froh sein wenn ich momentan überhaupt schlafen kann. Der Stress macht es mir nicht gerade leichter, mich nachts zu entspannen. Sollte das bis Mitte Oktober so weitergehen, könnte sich das auf meine Energiereserven auswirken.
Doch noch bin ich stark, noch bin ich so zäh wie ich es liebe, kann lange Strecken durch die Hitze des wilden Spätsommers laufen ohne an Kraft zu verlieren[,...Ausschnitt zensiert]. Das war nicht immer so. Ich habe heute wesentlich mehr Macht über meinen Körper als noch vor einiger Zeit. (Halt, hatte ich nicht oben noch geschrieben, dass ich mehr darauf achten sollte, was ich hier schreibe? *Zensur vornimmt*)

Ich weiß nicht, vielleicht sollte ich noch froh sein, wenn ich doch wenigstens im Traum das bekomme, was mir in der Realität derzeit niemand geben kann. Und irgendwie hatte eine Person in einem Traum der letzten Nacht doch nicht unrecht, als sie mich zum Handeln ermutigte: Sich bietende Gelegenheiten sollte man unbedingt ergreifen, was hat man schon zu verlieren.

Doch gilt dies auch für die derzeit vorhandene Realität?
Es ist manchmal verdammt schwer, zwischen den Bedingungen von Traum und Realität zu unterscheiden. Was sich im Traum so leicht und ungebunden anfühlt wie ein weiter Sprung auf der Mondoberfläche in Beinahe-Schwerelosigkeit, könnte sich in der Realität fatal auswirken, wenn man die Gravitation der Erde falsch einschätzt und den Sprung daher falsch ansetzt. Sprich: Man könnte gewaltig auf die Fresse fliegen. Aus Schwerelosigkeit wird allzu leicht freier Fall.

Ach wäre doch immer alles so leicht wie im Traume...
Und wäre doch nicht alles so ernüchternd und deprimierend wie aufzuwachen und festzustellen, dass man sich in der selben alten Geschichte befindet und aus eigener Kraft nicht viel an ihr ändern kann. (Man sollte eine Beschwerde an den Autor senden. Doch wo die Adresse finden?)

Tanzt das gottverdammte Brot!

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