Dienstag, Dezember 15, 2009

Christmas present is here today

Es muss bald Weihnachten sein.
Ich habe jetzt schon ein Aktion-Mensch-Los gekauft, eine Obdachlosenzeitung erworben und eine Stiftung unterstützt.

Montag, Dezember 14, 2009

Ein Fisch erobert die Welt

Es ist soweit: Selbst der Aldi-Backfisch besteht jetzt aus vietnamesischem Aquakultur-Pangasius.

Überall findet man diesen Schlankwels, der ja zugegebenermaßen ganz okay schmeckt, in scheinbar jedem Restaurant zwischen Flensburg und Füssen, und nicht nur Christian Rach fragt sich, was das soll... Aber es gibt schon zu denken, wenn Produktion und Import von Pangasius aus Fernost offenbar mehr Gewinn ermöglichen als die Verwendung "natürlich" aufgewachsener Fische.

Für letztere ist es zunächst ein Gewinn, die Alternative laut Packungsseite ist nämlich per Schleppnetz gefischter Alaska-Seelachs aus dem Pazifik. Wenn sich die bei zu gedankenloser Aquakultur entstandenen Schadstoffe (zusätzlich zu all dem Dreck, den der Mensch sonst so verzapft) erst von Vietnam aus bis in den Nordpazifik verbreitet haben, werden die Fische noch einmal darüber nachdenken: Lieber vergiftet werden und den Massenzucht-Kollegen in Vietnam zuschauen - oder gleich selber bis zur Vernichtung der eigenen Art den Kopf hinhalten und sich abfischen lassen?

Derweil stellt die Supermarktkette Kaufland den Verkauf diverser bedrohter Fischarten gerade ein - so soll dort etwa der beliebte Rotbarsch in Zukunft nicht mehr in den Regalen landen. Wenn sie konsequent sind, dürfte auch das Zeitalter des Alaska-Seelachses als gängigstem Speisefisch bald ein Ende haben.

Freitag, Dezember 04, 2009

Mentor

Der Geist meines im Oktober verstorbenen Katers war heute wieder da. Er ist durchs Haus getigert und hat sich umgeschaut. Ganz deutlich konnte ich ihn im Wohnzimmer sehen, zweimal.

Manchmal habe ich sogar das Gefühl, er würde mich anschauen mit seinen silbergrünen, fordernden Augen, so nahe ist er noch.

Freitag, September 11, 2009

Mittelmaß liegt auf dem Scheitel der Verteilungskurve

Das Glück auf Erden ist normalverteilt.
Den allermeisten Leuten geht es "so la la". Wobei ich davon ausgehe, dass es eine relativ flache Normalverteilung sein muss, denn schon im Mittelmaß gibt es krasse Unterschiede.
Manchen Personen geht es besonders gut.
Wenn es Menschen gibt, denen es besonders gut geht, gibt es demzufolge auch Menschen, denen es besonders schlecht geht.

Wo stehe ich?
Was kann ich tun, um glücklicher zu werden?
Wenn ich glücklicher werde, stoße ich dann einen, der jetzt noch glücklich ist, auf die andere Seite der Verteilung?

Mittwoch, Juni 03, 2009

Seven Summits 2009 Teil 2: Döbraberg (2. Juni)

Dieses Jahr möchte ich in Anlehnung an die "richtigen" Seven Summits sieben der bedeutendsten Berge in Franken besuchen - nicht notwendigerweise die größten. Heute bin ich bei windigem Wetter und guter Fernsicht zum Döbraberg gefahren.
Der Döbraberg ist die höchste Erhebung im Frankenwald. Das obige Bild von Wikipedia zeigt ihn von der Seite, wenn auch im Winter. Er ist mit 794 Metern um einiges höher als der Staffelberg, aber wesentlich leichter zu erklimmen.

Im direkt an der Bergflanke gelegenen Ort Döbra findet sich auch für Ortsunkundige schnell der Parkplatz, an dem der eigentliche "Aufstieg" beginnt. Die Steigung ist durchweg sanft und gleichmäßig. Sehr bald merkt man, dass schon Döbra recht hoch liegt im Vergleich zu Teilen des Umlandes.Es geht relativ gerade den Berg hinauf, zunächst durch schöne Felder, dann führt der Weg in den Wald hinein.
Hier stellt sich erstmalig die Frage, ob man tatsächlich richtig ist. ;-)

Dann steht man plötzlich vor dem Gelände der Radarstation auf dem Gipfel - natürlich komplett eingezäunt, wie man das bei militärischen Sperrgebieten eben so kennt - und direkt daran muss man vorbei, um den Aussichtsturm zu erreichen.
Dieser bietet einen Rundumblick auf das gesamte Umfeld...bis eben auf den Bereich der Radarstation. Hier sind die Bäume so hoch, dass man weder die Radarstation (abgesehen natürlich von dem riesigen "Fußball") noch die dahinter liegenden Berge einsehen kann... Schön für die Bundeswehr, dumm für den Besucher.
Es ist herrlich ruhig, wenn man gerade fast der einzige Besucher dort ist. Man hört zwar die Straßen in der Nähe, aber wenn nicht gerade plappernde Ausflügler auf den Bänken am Fuß des Turmes sitzen, kann man beinahe wieder die eigenen Gedanken hören.
Vom Aussichtsturm aus kann man scheinbar die halbe Welt überblicken, wie mir erst bei der nachträglichen Recherche zuhause klar wurde:
Stellvertretend dieses Bild. Dass Ochsenkopf und Schneeberg - Luftlinie ca. 40 km - zu sehen sein würden, ist in Franken nichts Ungewöhnliches - immerhin sind dies zwei der höchsten fränkischen Berge.
Auch der Staffelberg - Luftlinie ca. 55 km - war deutlich zu sehen. Die Handykamera hat leider beschlossen, dass ihr 55 km Atmosphäre auch an einem so klaren Tag zu viel sind.
Und dann waren da noch die zwei Berge ganz hinten in der Ferne...die ich nachträglich zuhause als die Gleichberge identifizieren konnte. Das sind dann 75 km. Erst da wurde mir bewusst, was ich wohl für einen guten Tag erwischt hatte; zwar nicht wolkenlos, aber durch den Wind war die Luft sehr klar.Nach ausgiebigem Genuss der Fernsicht wieder vom Aussichtsturm herabgestiegen, sah ich mich noch ein wenig um. Schöne Vegetation gibt es da...
...und eine halsbrecherische Piste in Richtung Schwarzenbach, die wohl tatsächlich als Skiabfahrt genutzt wird oder wurde.Dann war es Zeit den Rückweg anzutreten. Also wieder auf zum Radar-Stützpunkt, und diesmal...
...siehe da, ein Schild das auf das Fotografierverbot hinweist. Auf dem Weg nach oben ist mir keines aufgefallen, und direkt an der Station oder deren Außenzäunen steht rein gar nichts davon! Aber man kommt ja kaum um die Station herum.

Witzigerweise war ausgerechnet dies der erste Ort seit Jahren, wo ich Große Rote Waldameisen entdecken konnte - direkt am Zaun der Radarstation. Ich habe mal versucht, sie mit der Makrofunktion einzufangen...beinahe hoffnungslos, die halten ja nicht still.

Prompt wurden zwei patrouillierende Bundeswehrangehörige auf mich aufmerksam. Na klar, wer sein Objektiv gezielt auf den Boden richtet, der hat es bestimmt auf ein paar schöne Spionagefotos einer seit dem Ende des Kalten Krieges relativ unwichtigen Radarstation abgesehen, die ohnehin im Internet ganz unzensiert auf Googles Satellitenfotos zu sehen ist. Da standen die also direkt am Zaun und beäugten mich, die Taser-Pistole in der Hand (hallo??) und taten geheimnisvoll, statt wie normale Menschen auf meine freundlichen Smalltalk-Versuche zu reagieren. Irgendwie zum Lachen. So macht sich das Militär beim Volk nicht gerade beliebt, sinnlos implizit drohend. Nett immerhin, dass es nur eine nichttödliche Waffe war...hüstel.

Und so bin ich etwas verärgert und viel schneller als auf dem Hinweg den Berg wieder heruntergelaufen. Hatte ich auf dem Turm noch die absolute Abwesenheit menschlicher Geräusche genossen, so hat mir diese Begegnung den Abschluss etwas verdorben. Dennoch - ein schöner, leicht zu erreichender Berg, der mich bestimmt einmal wiedersehen wird. Aber dann werde ich mir einen anderen Weg nach oben suchen...

PS: Und ich hab sie doch erwischt. ;-)

Dienstag, Mai 26, 2009

Alternativen

Alles halb so wild.
Wenn mich in meinem Ausbildungsberuf niemand haben will, kann ich mich immer noch als Verkäuferin bei KIK bewerben.

The Cure - Lullaby

Wow...
Too drunk to remember -
not drunk enough to forget.

Montag, Mai 18, 2009

Hymne an die Sonnencreme

Mit vielen Gebrauchsgegenständen verbinden wir Gedanken, Gefühle, Erinnerungen, Erwartungen. Ein alter Pullover mag daran erinnern, wo man ihn gekauft oder was man in ihm erlebt hat; ein schönes Auto lässt an Wohlstand, Fahrspaß oder Reisen denken; ein frischer Kopf Spitzkohl führt bei mir unweigerlich zu einem Lächeln (und einem Drang ihn zu kaufen), da mir sofort der Geschmack in der Zubereitungsform mit viel Sahne und Paprika wieder einfällt.

Ähnliche Phänomene begegneten mir heute beim Öffnen einer neuen Tube Sonnencreme. Sofort beim Auftragen auf die Haut verströmt dieser sanfte, blumige Duft, der alle meine Erinnerungen an Sonnencreme seit frühester Kindheit begleitet. Sonnencreme erweckt in mir sofort die Assoziation: Jetzt ist Urlaub, jetzt habe ich Freizeit, jetzt werde ich einfach nur die Sonne genießen und mich wohlfühlen, das Meer rauschen hören, ins Schwimmbecken springen, weit durch einen hellen Tag wandern und auf jeden Fall viel frische Luft abbekommen.

Ist das nicht wunderschön?

Diese Verbindung ist so tief im Gehirn verankert, dass sie relativ zielsicher auftritt, auch wenn ich mich gerade gar nicht sonnen will, sondern nur die Verträglichkeit der Creme teste. Vielleicht kann man diese spontane Assoziation sogar gezielt nutzen, beispielsweise in Prüfungssituationen. So mag die Angst vor dem unberechenbaren Prüfer sich etwas legen und ein bisschen die Ruhe eines entspannten Sommertages Einzug halten.

In diesem Sinne...ein Hoch auf den Erfinder der Sonnencreme.

Freitag, April 03, 2009

Seven Summits 2009 Teil 1: Staffelberg (2. April)

Dieses Jahr möchte ich in Anlehnung an die "richtigen" Seven Summits sieben der bedeutendsten Berge in Franken besuchen - nicht notwendigerweise die größten. Mit einem äußerst wichtigen habe ich heute begonnen.
Der Staffelberg ist "nur" 540m hoch, aber durch seine auffällige Lage als uralter Zeugenberg über dem Maintal einfach einer der markantesten Berge in Franken. Uralt ist auch die Geschichte seiner Besiedelung durch den Menschen.
Meine Route begann in Romansthal, einem Ort, der scheinbar direkt unter dem Gipfel des Berges liegt. Tatsächlich sind es nur ca. 1,2 km Wegstrecke. Allerdings sind vom Parkplatz aus noch gut 100 Höhenmeter zu überwinden, die durchschnittliche Steigung also bei etwa 8%, obwohl bestimmt die Hälfte des Weges sehr flach verläuft. Teile meines Weges waren steil genug, um einen gehörig ins Schwitzen zu bringen. Vorsicht - wer gar von Bad Staffelstein aus zum Staffelberg wandert, verdreifacht die zurückgelegten Höhenmeter.

Ohnehin hatte ich mir einen der ersten wirklich warmen Tage des Jahres herausgesucht. Ungewohnt nach dem langen Winter: Die Sonne brüllte förmlich vom strahlendblauen Himmel herab, gleichzeitig aber war es windig (besonders in der exponierten Gipfelregion natürlich) - die Kleidungswahl war nicht einfach.

Der Weg wird gesäumt von Tafeln, die Informationen über die Vergangenheit des Berges liefern: Geologische Erläuterungen wechseln sich ab mit archäologischen Fakten (Wallanlagen etc. sind noch heute recht deutlich zu erkennen, manches wurde rekonstruiert). Positiver Nebeneffekt: Man kann sich beim Lesen ausruhen, ohne von schnelleren Wanderern ausgelacht zu werden.
Der Gipfel stellt ein Hochplateau dar, von dessen Rändern in alle Richtungen eine exzellente Fernsicht möglich ist - wenn es nicht so diesig ist wie bei meinem Besuch. Vom Staffelberg kann man im Idealfall fast ganz Franken überblicken, sagt man.

Ein Ende des Plateaus wird durch die zerfurchten Felsen gebildet, die man als Autofahrer auf der A73 unterhalb des Bergs für gewöhnlich als die Vorderseite empfinden wird. Hier ist die höchste Stelle des Berges, hier steht das beleuchtete Gipfelkreuz. Der Kalkstein ist stabil, doch sollte man gerade bei böigem Wind Abstand vom äußersten Rand halten - es gibt keinerlei Geländer und ein Sturz kann leicht tödlich enden.
In der gegenüberliegenden Hälfte des Plateaus befindet sich eine Kapelle, daneben eine kleine Gastwirtschaft, die nach dem anstrengenden Aufstieg von den Besuchern gerne genutzt wird. Der komplette Berg ist hier und da versehen mit Bänken, die eine Rast bei wunderschöner Aussicht erlauben.
Ein Staffelberg-Veteran machte mich aufmerksam auf eine Höhle unterhalb des Gipfels: Sie hat nach oben hin eine Öffnung, die von einem Holzgeländer umgeben ist. Nach einer kleinen Kletterpartie (Vorsicht, regelrecht glattpolierte Steine) gelangt man ins Innere der recht geräumigen Höhle, in der einst zwei Jungen Zuflucht vor einem Gewitter gesucht haben sollen. Damals war das Geländer über der Öffnung noch aus Metall, und so nahm die Geschichte ihren Lauf: Der Blitz schlug in das Metallgeländer ein, das durch die Öffnung in die Höhle laufende Wasser leitete den Strom weiter, und die Kinder hatten keine Chance.
Was bleibt?

Bemerkenswert ist die Ruhe auf dem Berg (nur die A73 ist leise zu hören). Das allgegenwärtige Staunen der Besucher. Die herrlichen, in den urigsten Formen wachsenden Kiefern, die sich vom Wind gebeutelt an die Felsen klammern.
Und das Gefühl, den Berg bald wieder besuchen zu müssen - bei besserer Fernsicht, um auch die Höhen der Rhön und des Fichtelgebirges gut erkennen zu können. Dann fühlt man sich frei wie ein Falke, zuhause hoch über dem Main.
 
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